Heute stelle ich dir 10 Leitgedanken vor, die dir zeigen, dass Self Care viel mehr ist als du denkst. Zu mindestens mehr als ich dachte.
Was bedeutet eigentlich ”Self Care”?
In meinem Beitrag Was ich unter Self Care verstehe: Inspiriert von Audre Lorde habe ich mich zum ersten Mal etwas aufschlussreicher mit dem Begriff Self Care oder auch Selbstfürsorge im Deutschen auseinandergesetzt. Vor allem habe ich erfasst, welche Rolle Self Care für mich, als BIPoC im rassismuskritischen Kontext einnimmt.
Mir wurde schnell bewusst, dass die Sorge um mich selber schon lange nichts mehr mit Wellness zu tun hat, sondern weitaus mehr bedeutet.
Die Suche nach dem Begriff soll sich in den letzten sechs Jahren verdoppelt haben. Es scheint in aller Munde zu sein – angekommen zu sein, dass wir bei all unserem streben nach Glück, Erfolg und Leben eine wesentliche Sache vergessen: uns selber.
Self Care wird oft unterschwellig im Zusammenhang mit Spa und Gesichtsmasken erwähnt. In diesem Beitrag möchte ich dir jedoch anhand 10 Leitgedanken zeigen, dass Self Care viel mehr ist als du bis jetzt gedacht hast.
Self Care ist für jeden individuell
Für den Begriff Self Care gibt es tatsächlich keine einheitliche Definition. Die Grundlagen wie man Selbstfürsorge führen kann, ist sehr individuell und kann von jedem unterschiedlich aufgefasst und impliziert werden. Dennoch habe ich zwei Zitate gefunden, die den Begriff pragmatisch definieren und als gute Orientierungen dienen.
Selbstfürsorge verstehe ich als eine Voraussetzung, um den Belastungen und Anforderungen des (Berufs)alltags standhalten zu können. Selbstfürsorge fordert die Eigenverantwortung, aktiv die Ba- lance und – im philosophischen Sinne – das Maß zu halten. (…) Selbstfürsorge be- deutet eher Selbstmanagement mit dem Ziel, sich selbst gut zu führen, sodass es uns und damit unserem Umfeld gut geht. (Dr Med. Tatjana Reichhart)
(…) alle gezielten und bewussten Handlungen, die ausgeübt werden, um Gesundheit sowie Wohlbefinden zu erlangen, zu erhalten oder wiederherzustellen. (Wikipedia)
10 Leitgedanken die dir zeigen, dass Self Care mehr ist als du denkst
Basierend auf die oben genannten Zitate habe ich dir 10 Leitgedanken aufgeschrieben, die den Begriff Self Care noch etwas näher erläutern. Diese Leitgedanken habe ich in den letzten Monaten, in denen ich mich etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, gesammelt. Ich hoffe das ich dir hiermit ein umfangreiches Verständnis zum Thema Selbstfürsorge vermitteln kann und du deine persönliche Art findest Self Care zu praktizieren.
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Gewappnet für den Alltag
Durch Selbstfürsorge sorgst du, dass du für die Belastungen des Alltags gewappnet bist und nicht daran zerbrichst. Beispiel: Critical Wellness und Self Care im Rassimuskritischen Kontext, oder AktivistInnen und Menschen mit stressigen und sehr emotionalen Jobs.
Eigenverantwortung übernehmen
Du ergreifst Eigenverantwortung gegenüber dir selber:
Indem du zum Beispiel deine Grenzen kennst und sie auch setzt, wenn du nicht mehr kannst.
Indem du auf deine Bedürfnisse achtest und auf sie eingehst, wenn es notwendig ist.
Indem du nicht darauf wartest, dass jemand anderer dich an die Hand nimmt, um dich gesund und munter zu halten. Stattdessen übernimmst du aktiv Verantwortung über dein eigenes Leben und Wohlbefinden.
Dich selbst priorisieren
Self Care bedeutet dich selbst zu priorisieren. Du hast keine Angst Ja oder Nein zu sagen. Du traust dich Raum einzunehmen und zu sagen was du fühlst und denkst.
Nicht egoistisch
Self Care ist nicht egoistisch. Im Gegenteil: Schon in der Antike hatte Selbstsorge, bei den antiken Griechen nichts mit einem narzisstischem oder egoistischem Selbstkult zu tun. (Dr Med. Tatjana Reichhart). Vielmehr ist die Sorge um sich selbst grundlegend, um für andere sorgen und sich aktive in der Gesellschaft einbringen zu können.
Du bist also nicht egoistisch oder selbstsüchtig, wenn du dich gut um dich selbst kümmerst.
Du bist nur zufriedener! Und das erleichtert nicht nur dein Leben, sondern überträgt sich auch auf deine Umgebung und das Leben anderer.
Du bist genug
Self Care hat nichts mit Selbstoptimierung oder Selbstsuche zu tun. So wie du bist, bist du genug und ausreichend.
Achtsamkeit und Liebe
Du gehst achtsamer und liebevoller mit dir um. Mit deinen Ressourcen, mit deiner Energie, mit deinem Körper und mit deinen Gedanken. Dein psychisches und physisches Wohlbefinden sind Grundpfeiler, um wachsen, geben und voranschreiten zu können.
Balance
Du schaffst Ausgleich für dein inneres und äußeres Wohlbefinden. Zum Beispiel durch ausreichend Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung und Schlaf.
Ausgleich kann aber auch bedeuten, dass du mal Zeit mit dir alleine verbringst – dich aber natürlich nicht selbst isolierst, sondern auch in gesunde Beziehungen investierst.
Dass du geben kannst, aber auch nicht vergisst dich manchmal aufzutanken.
Dass du dir ab und zu etwas feines gönnst, ohne ein schlechtes Gewissen zu entwickeln.
Du bist mit dir connected
Du bist mit dir connected und hast es nicht nötig dich mit anderen zu vergleichen.
Du kennst deine Sehnsüchte, Bedürfnisse Gefühle und kannst deine Gedanken gut steuern.
Du weist was dir gut tut oder schadet. Du weisst worauf du verzichten kannst.
Du lebst und konsumierst auf vielen verschiedenen Ebenen bewusst.
Essentiell
Self Care ist ein wiederkehrender Akt im Alltag und sorgt für ausgeglichene und erfolgreiche Tage im Leben.
Selbstliebe kultivieren
Self Care ist auch ein Nährboden für Selbstliebe und Selbstakzeptanz.
Ich brauche Self Care im Alltag
Schaue ich mir Leitgedanken an, erkenne ich schnell wie wichtig mir Self Care ist und wie nötig ich es im Alltag habe. Es gibt einige Punkte, die ich in den letzten Zeiten schon umsetzen konnte, aber auch einige von denen ich noch ganz weit von entfernt bin. So ist Self Care vor allem ein Prozess und eine persönliche Lebenseinstellung, den eigenen Selbstwert und die kleinen alltäglichen Dinge im Leben Bedeutung und Purpose zu verleihen.
Interessante Links und Quellen:
Critical Wellness ist ein Prozess und kein Zustand von Mariela Georg
Das Prinzip Selbstfürsorge – Dr Med. Tatjana Reichhart
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