Who made my clothes?

Who made my clothes? Wann habt ihr euch zum ersten mal diese Frage gestellt ? 

Ich habe mir diese Frage 2015 – zum ersten Mal gestellt. Damals ließ ich mir aus eigener Neugier meinen ,,slavery footprint” ausrechnen. Den Calculator dazu, findest du auch Heute noch Online – und zwar genau hier

Nachdem ich den Test damals ausführte wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass ich mehr besaß als ich nötig hatte und das die wahren Kosten hinter einigen Produkte nicht ich, sondern andere Menschen tragen müssen. 

Unter anderem besaß ich jede Menge Klamotten. Ich hatte mehr Klamotten als ich selber wahrnahm, mehr Klamotten als ich brauchte und mehr Klamotten als Bücher.

Klamotten und Fashion

In meiner Teenager Zeit entwickelte ich ein zunehmendes Interesse für Klamotten und Fashion. Hauls, Schnäppchenjagt, Glückshormone, Statussymbol und Entfaltung – das alles habe ich damals mit Kleidung in Verbindung gebracht. 2015 – traf ich aber auch, zum ersten Mal auf Begriffe wie Menschenausbeutung und Umweltzerstörung. 

Mein ,,slavery footprint” hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, der Langezeit andauerte und mich heftig zum Denken anregte. Ich fing an mein Konsum kritisch zu hinterfragen.

Who made my clothes?
RANA PLAZA

Vor sieben Jahren, am 24. April 2013, stürzte in Bangladesh der achtstöckige Fabrikkomplex Rana Plaza ein. Der Einsturz gilt als bisher größter Unfall in der internationalen Textilindustrie und kostete, mehrere tausende von Menschen das Leben. Dabei wurden schon am Tag vor dem Einsturz Risse am Gebäude entdeckt, dennoch wurden die Menschen gezwungen ihre Arbeit fortzusetzen.

Auch wenn der Einsturz eine internationale Debatte über die Missstände in der Textilbranche auslöste, leiden auch Heute noch unzählige Menschen unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. 

Gedanken über mein Textilkonsum habe ich erste einige Jahre nach dem Einsturz gemacht. Dennoch kann ich mich noch ziemlich gut an die Meldungen erinnern, die durch die Medien strömten. Ich erinnere mich an Bilder vieler Menschen die um verlorene Familienmitglieder trauerten. Die Tücken hinter der Textilbranche und meine Rolle als KonsumentIn erschienen mir damals, noch nicht so greifbar wie Heute. Dennoch hinterließ die Nachricht bei mir ein mulmiges Gefühl.

2015 – fand schließlich ein Bewusstseinswandel statt

Das Jahr würde ich generell als eine  – revolutionäre – Lebensphase bezeichnen. Einige Monate davor schnitt ich – während der angehenden Natural Hair Bewegung – meine chemisch geglätteten Haare ab und setzte mich zum ersten Mal mit Themen wie Rassismus, Menschenrecht, Umwelt und Ungerechtigkeit auseinander. Ich Entwickelte Werte die ich auch in meinem Lebensstil ausleben wollte. Und hatte es satt, mit meinem Konsum Geschäftsmodelle zu unterstützen die – sich nicht um Menschenleben scherten.

Der Tag an dem ich mir zum ersten Mal Gedanken über den  – Made in – Aufdruck in meinen Klamotten, Schuhen Accessoires und meinem Schmuck machte, war der Tag an dem ich meine Einstellung zum gängigen Textilkonsum – grundlegend – änderte. Eine neue Mentalität und ein neues Bewusstsein mussten her.

Kann ich ohne Fast Fashion Leben?

Diese Frage konnte ich lange Zeit nicht beantworten. Aber ja, ich kann mir mittlerweile vorstellen ohne Fast Fashion zu leben. Es gibt genügend alternativen, die uns erleichtern können auf Fast Fashion zu verzichten. Ich habe mir vorgenommen keine konventionellen Mode mehr zu konsumieren. Stattdessen bestrebe ich einen nachhaltigen und bewussten Konsum an.  

FASHION REVOLUTION WEEK

Letzte Woche war Fashion Revolution Week. Eine Woche die vor allem an den Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesh am 24.4.2013 erinnern sollte, wie wenig Menschenleben in der Textilproduktion – auch Heute noch – Wert sind.

Zu wissen das die Textilindustrie ihre Produktionsstätten überwiegend im Globalen Süden verlegen, wo größtenteils Frauen… Women of Color, unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen für Löhne unter dem Existenzminmimum arbeiten. Hat mich schon immer gestört, zum Denken angeregt und mich schließlich dazu revolutioniert mein Konsumverhalten zu verändern.

Generell hat die Modebranche in den letzten Jahren bei mir,  einen eher – fraglichen – Eindruck hinterlassen: Umstrittene Schönheitsideale, kulturelle Aneignung, Blackfacing, Rassismus, Sexismus…

Ich will nicht viel vorwegnehmen, aber der starke Gegenwind macht sich bemerkbar. Immer mehr Stimmen erheben sich – zurecht –  für mehr Veränderung in der Modebranche und setzen sich vor allem für eine nachhaltige und ethischere Wirtschaftsform ein.

Mehr Solidarität

Die Fashion Revolution Week steht für mehr Solidarität, für die Menschen hinter unserer Kleidung, unseren Schuhen, unseren Accessoires und unserem Schmuck. Es war eine Woche die uns nochmal zum Umdenken anregte und zugleich ermutigte unser Konsum zu hinterfragen.

Auch wenn die Fashion Revolution Week gestern endete, bleiben die Probleme in der Textilbranche noch bestehen. Vor allem zeigt die Corona Krise wie schwach die Branche noch ist. Die Lage der ArbeiterInnen der stillstehenden Fabriken in Bangladesch und Indien ist so prekär, dass die Entwicklungsorganisation Femnet einen Nothilfefonds eingerichtet hat.

Es gibt also noch genügend Gründe sich weiterhin mit Themen wie Slow – und Fast Fashion auseinanderzusetzen. Auch hier auf meinem Blog produziere ich Content dazu und freue mich über jeden Austausch. Klärt euch auf, lasst uns darüber sprechen, lernen und verändern.  Hinterlasst gerne ein Kommentar, falls ihr noch mehr Anregungen und weitere Dokus, Filme oder Bücher parat habt.

 

Doku & Film Tipps:

Mode schlägt Moral – Wie fair ist unsere Kleidung? | WDR Doku 

Eine andere Mode ist möglich | ARTE  (nur saisonal verfügbar)

UNRAVEL

The true cost (Film)

Todschick, die Schattenseite der Mode (Film)

The Story of Stuff (2007) Deutsch

ZDF: 37° Gift auf unserer Haut

Die Altkleider-Lüge – Wie Spenden zum Geschäft werden

 

Abonniere gerne meinen Blog, falls du mehr solcher Beiträge lesen willst. Das kannst du tun, in dem du dich unten mit deiner E-mail anmeldest, um meinen Newsletter zu erhalten. Ansonsten kannst du mir auch einfach über meine Social Media Kanälen folgen.

Instagram
Facebook
Pinterest
 

 

Loading

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *